Das abgeänderte Zitat von Andreas Möller umschreibt die etwas speziellen Umstände beim Sieg der 1. Mannschaft gegen Littau.
Es war wahrlich ein ungewohnter Anblick, der sich den Zuschauerinnen und Zuschauern beim ersten Heimspiel des SCOG in der neuen Spielzeit bot. Und dies gleich aus zweifacher Hinsicht. So spielte OG nämlich trotz Heimrecht gar nicht auf dem heimischen Kunstrasen auf der Wartegg, da dieser bekanntlich zurzeit renoviert wird, sondern bei den Nachbaren auf der anderen Seite der Warteggrippe, beim FC Kickers auf Tribschen. Ein «Heimpsiel» auf Tribschen mag aus OG-Sicht schon speziell genug sein, doch als sich die beiden Teams pünktlich um 17:00 Uhr auf dem Spielfeld formierten, wird sich wohl der eine oder andere Fan ob des optischen Auftritts des SCOG verwundert die Augen gerieben haben. Denn das Fanionteam von OG hat auf die neue Saison hin mit der Tradition gebrochen und kleidet sich in den kommenden Spielzeiten nicht mehr im gewohnten Orange, welches die vergangenen Jahre und Jahrzehnte die prägende Vereinsfarbe war, sondern in einem schlichten, eleganten schwarzen Dress mit – immerhin, zur Beruhigung der etwas konservativeren Geister im Vereinsumfeld – kräftig-leuchtendem orangen Nummern- und Logoaufdruck. So viel zu den Äusserlichkeiten. Vielleicht waren aber nicht nur einige Fans ob all diesen speziellen Umständen etwas irritiert, sondern auch die Gäste aus Littau. Denn kaum hatte die Partie begonnen, lag der Ball nach einem direkt verwandelten Freistoss von Albisser bereits ein erstes Mal im Netz des Gästetors. Littau hatte zu diesem Zeitpunkt gerade einmal zwei mickrige Ballkontakte zu verzeichnen und auch bei OG waren noch längst nicht alle Akteure am Ball, als es schon 1:0 stand. Eine solch frühe Führung kann natürlich ordentlich beflügeln. Zwar hatte Littau während der gesamten ersten Halbzeit deutlich mehr Ballbesitz, doch es war das Heimteam, welches die wesentlich besseren Torgelegenheiten aufweisen konnte. Auf dem grossen Spielfeld auf Tribschen konnte der SCOG sein starkes offensives Umschaltspiel wunderbar umsetzen und die Flügelspieler Lingg und Zai konnten ihre Schnelligkeit bei mehreren Kontermöglichkeiten voll zum Tragen bringen. Folgerichtig gelang Zai nach circa 20 Minuten das 2:0 und der Häfliger-Elf eröffneten sich bis zum Pausenpfiff noch einige weitere vielversprechende Torchancen, die allerdings allesamt ungenutzt blieben.
Mit der Euphorie der ersten Halbzeit war es im zweiten Durchgang jedoch sehr schnell vorbei. OG hatte nach dem Seitenwechsel vorerst überhaupt keinen Zugriff aufs Spiel, kassierte bereits in der 50. Minute den Anschlusstreffer und musste nur kurz darauf auch noch mitansehen, wie sich Stürmer Vogel innerhalb weniger Minuten eine unnötige Gelb-Rote-Karte einholte. Unter Druck und in Unterzahl – es schien ab diesem Moment an nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis Littau diese Partie würde kehren können. Wer so dachte (wohl die meisten), hatte die Rechnung allerdings nicht mit dem Kampfgeist, der Leidensbereitschaft und der Kaltschnäuzigkeit des SCOG gemacht. Denn nur kurz nach Vogels Platzverweis gelang Übelmann, abermals nach einem schnellen Gegenzug, das zu diesem Zeitpunkt so wichtige 3:1. Diese Führung konnte OG dank der oben erwähnten Kampf- und Leidensbereitschaft, einer bemerkenswert solidarischen Mannschaftsleistung und vor allem auch dank der frenetischen Unterstüzung, welche Jung und Alt gleichermassen am Spielfeldrand und auf der Tribüne dem Heimteam zukommen liessen, irgendwie über die Zeit retten. Zwar mussten eben jene Fans und die gesamte Trainer- und Ersatzbank des SCOG zuvor noch den einen oder anderen Schreckmoment überstehen. Doch die unermüdlich anrollenden Littauer Angriffe scheiterten allesamt an der OG-Defensive und Torhüter Hajnal, sodass der SCOG nach einer endlos lang scheinenden Nachspielzeit den vielumjubelten ersten Saisonsieg feiern durfte.
Für die obligaten Feierlichkeiten im Anschluss an die Partie kehrte man dann aber wieder zurück in das vertraute Umfeld des OG-Rüümlis. Der SCOG wird sich aber dennoch bestimmt sehr gerne an dieses vermutlich einmalige Gastspiel auf Tribschen zurückerinnern.
SCOG - FC Littau 3:1 (2:0)
Tribschen, 22.08.2020; 200 Zuschauer.
Tore: 3. Albisser 1:0. 20. Übelmann 2:0. 49. Colatrella 2:1. 64. Übelmann 3:1.
Bemerkung: 57. Platzverweis Vogel.
SCOG: Hajnal; Wildisen, Mutter, Albisser, Scherer (72. Paci); Zai (90. Schmid), Stalder S. (83. Stalder M.), Illi, Lingg (90. Arnold); Übelmann (64. Widmer), Vogel.
Nicht im Einsatz: Schrader, Pereira
Abwesend: Bajor, Wattenberg, Caluori (alle privat); Felber, Fries (rekonvaleszent).